Konformitätstest Geodienste: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Januar 2015, 09:00 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Eine Geodateninfrastruktur baut darauf auf das Georessourcen organisationsübergreifend gefunden und genutzt werden können. Um die korrekte Funktionsweise sicherzustellen und qualitativ hochwertige Ergebnisse zu generieren muss auf gemeinsame Fundamente aufgesetzt werden. Diese sind in der Geoinformationswelt die Standards des Open Geospatial Consortiums, die Vorgaben die aus der INSPIRE Direktive hervorgingen und die Reglementierungen der zuständigen nationalen Behörden, wie etwa der GDI-DE.
Die zahlreichen Ressourcen die es zu überprüfen gilt, lassen herkömmliche Testarten wie die WMS Checkliste der GDI-Niedersachsen, aufgrund des hohen Zeitaufwandes, wirtschaftlich unrentabel werden. Abhilfe schaffen hier automatische Testwerkzeuge. Diese ermöglichen eine schnelle Überprüfung und eine automatische Aufbereitung der Ergebnisse. Im Rahmen dieses Artikels sollen 3 dieser Anwendungen kurz erläutert werden. Eine umfangreiche Funktionserläuterung kann hier nicht erfolgen. Es sei auf die Dokumentation des jeweiligen Werkzeugs verwiesen.
Hinweis: Die 3 ausgewählten Anwendungen sind fest etablierte Komponenten in ihrem jeweiligen Gebiet und haben jeweils mehrere Aktualisierungen erhalten. Nichts destotrotz bleibt die Fehlerfreiheit aber zu hinterfragen. Einen Einblick in aktuell bestehende Fehler bietet die jeweilige Fehlerliste.
Frei verfügbare Anwendungen
GDI-DE TestSuite
Die GDI-DE TestSuite ist eine Onlineanwendung zum Überprüfen von Daten und Geodiensten gegen eine Vielzahl von nationalen und internationalen Standards. Die Betreuung dieser Plattform findet durch, die am Bundesamt für Kartographie und Geodäsie ansässige, GDI-DE statt.
Zum Nutzen der Anwendung ist eine Anmeldung verpflichtend notwendig. Diese ist unkompliziert und schnell mittels weniger Angaben für Jedermann möglich. Weiterhin ist es möglich die Anwendung lokal zu installieren oder über eine Onlineschnittstelle in eigene Infrastrukturen zu integrieren. Im Rahmen dieser Erläuterung soll sich aber auf die Onlineanwendung konzentriert werden.
Die Anwendung ist teilweise in deutscher und teilweise in englischer Sprache gehalten.
Angebotene Testmöglichkeiten
Folgende Testlogiken sind Stand 14.01.2015 zugänglich.
Typ | Grundlage | Version |
---|---|---|
Metadaten | INSPIRE | |
Metadaten | ISO | |
Metadaten | GDI-DE | |
Suchdienste | OGC Web Catalogue Service | 2.0.2 inkl. AP ISO 1.0 |
Suchdienste | INSPIRE Discovery Service | 3.0 |
Darstellungsdienste | OGC Web Map Service | 1.1.1 & 1.3.0 |
Darstellungsdienste | GDI-DE WMS Profil | 1.0 |
Darstellungsdienste | INSPIRE View Service | Basis auf WMS 1.1.1 & 1.3.0 |
Downloaddienste | INSPIRE Download Service | Atom-Feed |
Durchführung
Über das grafische Nutzerinterface wird der Test angelegt. Dabei wird ein Namen vergeben, eine Testklasse ausgewählt und die Ressource angegeben. Dies kann direkt durch direktes Hochladen, als auch durch einfügen einer URL geschehen. Die Ausführung geschieht durch einfachen Klick. Es ist keinerlei Nutzerinteraktion während der Testdurchführung notwendig.
Hinweis: Einige Tests (bspw. Katalogdienst) erfordern das Herunterladen und einfügen von Daten.
Ergebnisse
Die einzelnen Testschritte werden tabellarisch aufgelistet mit einer kurzen Erläuterung und einem Konformitätsergebnis. Unterschieden wird hierbei in grün (wurde erfüllt),
rot (wurde nicht erfüllt) und gelb (eine Empfehlung wurde nicht erfüllt).
Es ist möglich den gesamten Testbericht als PDF herunter zu laden. Ein kurzer Ausschnitt
eines Prüfberichts zeigt sich in nachstehender Visualisierung.
OGC TeamEngine
Die durch das Open Geospatial Consortium bereitgestellte TeamEngine ist aktuell in Version 4 verfügbar. Die Nutzung ist frei. Lediglich eine minimale Registrierung mit Nutzernamen und Passwort ist notwendig. Durch die Plattform wird die Möglichkeit geboten seine Georessourcen gegen die Standards des OGC zu prüfen. Die Anwendung ist rein in englischer Sprache gehalten.
Angebotene Testmöglichkeiten
Folgende Testlogiken sind Stand 14.01.2015 zugänglich. Aufgrund der Vielzahl der verfügbaren Versionen, wurde bei der Aufzählung auf diese verzichtet. Alle in der Praxis bedeutsamen Versionen der OGC Dienste werden unterstützt. Eine Prüfung von Metadaten und INSPIRE Ressourcen wird nicht bereitgestellt.
Catalogue Service - Web (CSW) | Geography Markup Language (GML) | OGC Keyhole Markup Language |
Sensor Observation Service (SOS) | Sensor Planning Service (SPS) | Simple Feature Access - SQL (SFS) |
Web Coverage Service (WCS) | Web Feature Service (WFS) | Web Map Service (WMS) |
Durchführung
Wenn ein Test durchgeführt werden soll muss zuerst eine neue Test-Session angelegt werden. Neben der Auswahl des entsprechenden Standards und der zugehörigen
Version können aber auch weitere Parameter spezifiziert werden.
So lässt sich beim Test eines WMS angeben welche Bestandteile überprüft werden sollen.
Dies sind:
- Basic WMS - Prüft den minimalen Umfang den der Dienst unterstützen muss
- Queryable WMS - Prüft zusätzlich die GetFeatureInfo Schnittstelle des Dienstes
- Dimension Unterstützung - Anhand von Beispieldatensätzen wird überprüft ob der Dimensionsparameter korrekt funktioniert.
- Empfehlungen - Prüft auch die empfohlenen Parameter des Standards.
Je nach den getroffenen Testumfang ist es ggf. notwendig dass ein geliefertes Ergebnis durch den Nutzer visuell verglichen werden muss.
Hinweis: Bitte beachten Sie dass durch das Aktivieren bestimmter Aktionen das Verwenden von Testdaten notwendig wird.
Ergebnisse
Als Ergebnis wird ein hierarchisch unterteilter Baum mit den Testparametern ausgegeben. Je Testparameter werden ein Prüfergebnis und eine Verknüpfung zu der Grundlage ausgegeben.
INSPIRE Validator
Der Validator2 ist der Nachfolger des schematron validator und über das INSPIRE Geoportal zugänglich. Um Zugriff zu erlangen ist keinerlei Registrierung notwendig. Neben der Onlineanwendung ist es ebenfalls möglich die Testlogik als Webdienst zu verwenden.
Angebotene Testmöglichkeiten
Folgende Testlogiken sind Stand 14.01.2015 zugänglich.
- Metadaten nach ISO 19139
- INSPIRE Suchdienst auf Basis von CSW
- INSPIRE Darstellungsdienst auf Basis von WMS 1.1.1, WMS 1.3.0 und WMTS 1.0.0
- INSPIRE Downloaddienst auf Basis von WFS 2.0.0 und Atom-Feed
Durchführung
Für das Durchführen eines Tests ist lediglich notwendig die zu prüfende Ressource anzugeben. Dies kann entweder durch eine URL, ein direktes Hochladen oder durch Kopie des Inhaltes
einer Ressource
erfolgen. Angaben um welche Art Ressource es sich handelt sind nicht notwendig, da dies automatisch erkannt wird.
Ergebnisse
Zusätzlich zu den standardmäßigen Auswertung der Ressource, wie sie auch in den anderen beiden Tools geboten wird, liefert der Validator einen
Konformitätsgrad. Dieser signalisiert anhand eines Prozentwertes, wie viele der bestehenden Anforderungen erfüllt wurden.